Die RTV in den Kommunen – Mitgestaltungsmöglichkeiten


Mobilität gestalten – gemeinsam mit Kommunen und Politik

Verkehr ist mehr als Bewegung. Im ländlich geprägten Rheingau-Taunus-Kreis entscheidet er über Teilhabe, Lebensqualität – und über die Frage, wie zukunftsfähig eine Region ist.

Zwischen Weinbergen, Wald und Wirtschaftsstandorten will Mobilität geplant, gestaltet und diskutiert werden. Die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft versteht sich dabei nicht nur als Betreiber, sondern als Partner: für Politik, Verwaltung und Gemeinden.

Denn wer Nahverkehr denkt, muss lokal verankert und strategisch aufgestellt sein.

Die RTV als Mittlerin und Gestalterin

Die Aufgaben sind komplex: Schulbusverkehre, Seniorenmobilität, Pendlerströme, Klimaziele – und nicht zuletzt die steigenden Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an Taktung, Zuverlässigkeit und digitale Lösungen.

Kommunalpolitik braucht dabei einen kompetenten und erreichbaren Partner vor Ort. Die RTV steht bereit, diese Rolle zu übernehmen – als Mittlerin zwischen den Ebenen, als Impulsgeberin und als Dienstleisterin für maßgeschneiderte Mobilitätslösungen im Kreis.

Beratung, Beteiligung, Umsetzung

Ob es um neue Linienkonzepte geht, um Verkehrsberuhigung in Ortszentren oder um die Planung baustellenbedingter Umleitungen: Die RTV begleitet politische Gremien und kommunale Entscheidungsträger auf allen Ebenen. Sie liefert Daten und Expertise, analysiert Bedarfe, plant mit – und setzt um.

Workshops mit Gemeinderäten, Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger, direkte Ansprechpartner für Bürgermeister und Kreisverwaltung – die RTV versteht sich als Teil der kommunalen Familie.

Nahverkehr weiterdenken – für eine Region in Bewegung

In einer Zeit, in der Mobilität neu verhandelt wird, will die RTV nicht nur reagieren, sondern gestalten. Als Unternehmen des öffentlichen Interesses verbindet sie wirtschaftliche Verantwortung mit gesellschaftlicher Wirkung.

Nahverkehrsplan

Der Nahverkehrsplan ist ein formal verbindliches Ziel- und Maßnahmenpapier für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). In Hessen muss er alle fünf Jahre überarbeitet werden. Er definiert die Rahmenbedingungen, Qualitätsstandards (z. B. Bus- und Haltestellenausstattung), das Liniennetz, Taktfrequenzen sowie ergänzende Angebote wie Bedarfs- und Rufverkehre. Bürgerbeteiligung und Abstimmung mit Verkehrsunternehmen, Kommunen und weiteren Interessenvertretern sind dabei integrale Bestandteile. Der RTK erstellt seinen Nahverkehrsplan gemeinsam mit der Stadt Wiesbaden. Die aktuelle Fortschreibung gilt bis 2030.

Barrierefrei (nicht) nur auf dem Papier

Es sind oft nur ein paar Zentimeter, die darüber entscheiden, ob jemand mit dem Rollstuhl in den Bus kommt – oder draußen bleibt. Eine zu hohe Bordsteinkante, ein fehlender Hublift, eine defekte Rampe: Für viele Menschen mit Behinderungen ist der Weg von A nach B eine tägliche Herausforderung. Der öffentliche Nahverkehr soll laut Personenbeförderungsgesetz (PBefG) eigentlich bis Januar 2022 barrierefrei sein – so hat es der Bundestag bereits 2013 beschlossen. Doch die Realität in vielen Städten und Gemeinden sieht anders aus, auch im Rheingau-Taunus-Kreis sind noch nicht alle Haltestellen barrierefrei ausgebaut – auch wenn zunehmend mehr Kommunen sich damit befassen.

Selbst im Großstädten wie München sind laut Angaben der MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) erst rund 80 Prozent der Haltestellen barrierefrei ausgebaut. Der Ausbau zieht sich in den Städten wie auf dem Land – aus finanziellen, planerischen und oft auch politischen Gründen.

Der barrierefreie Umbau ist eine Mammutaufgabe: Kommunen müssen Straßen umbauen, Höhenunterschiede ausgleichen, akustische Signale installieren, taktile Leitsysteme anbringen. Der finanzielle Aufwand ist hoch – insbesondere für kleinere Gemeinden. Förderprogramme des Bundes und der Länder sollen helfen, doch sie reichen oft nicht aus. Zudem fehlt vielerorts das Personal, um die Planungen umzusetzen. Die RTV berät die Städten und Kommunen beim Ausbau, zeigt Prioritäten und Optionen auf, umsetzen müssen es jedoch die Gemeinden selbst. Denn die RTV ist bei den Haltestellen lediglich für die Pflege der jeweiligen Masten zuständig, das Wartehäuschen nebenan ist genauso wie der Ausbau der Haltestellen an sich in kommunaler Verantwortung.

Im Bus selbst sieht es kaum besser aus: Zwar sind viele moderne Fahrzeuge bereits mit automatischen Klapprampen, kontrastreichen Piktogrammen und Haltestangen in Griffhöhe ausgestattet. Die Busse im Rheingau-Taunus-Kreis sind ausgestattet mit automatisierten, akustischen Haltestellenansagen, die zusätzlich zur Anzeige auch Menschen mit Sehbehinderungen weiterhilft.

Ein klassischer Linienbus kostet rund 350.000 bis 400.000 Euro – ein Elektrobus sogar rund 200.000 Euro mehr. Ein barrierefreier Rufbus mit 8 Sitzplätzen kostet etwa 120.000  Euro.“

Barrierefrei ausgebaute Haltestelle u.a. mit abgesenktem Bordstein
RTV